schauspielerin, Sängerin, coach, Referentin…
Angélique Verdel
Aufgewachsen bin ich in einer sehr musikalischen Familie. Es wurde bei jeder Gelegenheit gesungen und bei größeren Familienfeier wurde Sketchen aufgeführt. Ich wußte schon sehr bald, dass ich das Singen und Schauspielen zu meinem Beruf machen wollte…..und so kam es auch. Meine Leidenschaft für das Theater brachte mich genau dorthin, wo ich immer hin wollte; Auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Es war ein unkonventioneller Weg, aber ein interessanter.
Schauspielerin
Ich war 8 Jahre Alt, als ich meine Hauptrolle bekam. Mit 10 sang ich in dem Musical „Adieu Paris an der Seine“. Ich spielte die französische Stadtführerin. Später auf dem Gymnasium schrieb ich das erste Mal ein Theaterstück über Beziehungen und Familienstrukturen. „Door het sleutelgat“ (Durch das Schlüsselloch) hatte ich es genannt. Dieses Stück führte dazu, dass ich von der Schule flog, obwohl viele Kids und Lehrer ein halbes Jahr lang mit mir geprobt hatten. Es war ein Riesenerfolg, aber scheinbar nicht geeignet für ein katholisches Gymnasium in den Süden der Niederlanden. Ich hatte das Thema Patchworkfamilie und Homosexualität mit aufgegriffen und mir nichts böses dabei gedacht, denn in meinem Umfeld war das alles Normalität……however. Ich wollte auf die Schauspielschule. Auch das stellte sich als schwierig raus. Es gab Orientierungswochen. Hier wurden von 500 Studenten 50 auserwählt. Ich spielte, wie mir geheißen, einen Einakter über ein 16 jähriges Mädchen, dass ungewollt schwanger wurde. Bei der Beurteilung wollten die Dozenten nicht glauben, dass ich das NIE selber erlebt hatte und sie rieten mir zu einer Therapie. Ich war am Boden zerstört, bis mir einer aus meiner Arbeitsgruppe sagte: „Was brauchst du die Schauspielschule, die glauben es dir auch so!“. Danach verliess ich die Niederlanden und zog nach Berlin…
Sängerin
Wenn meine Großmutter bügelte, sang sie immer die zweite Stimme bei den Liedern aus dem Radio. Mein Großvater sang, wenn er gut aufgelegt war, deutsche Operettenmelodien. Mein Vater sang russische Rebroff Lieder, zumindest klang es russisch, obwohl ich es als Kind schon merkwürdig fand, dass in jeder dritten Satz das Wort „Pindakaas“ vorkam. Meine Mutter spielte Gitarre und brachte mir englische Lieder bei. Bei „Donna, Donna “ sang ich mit 4 Jahren schon die zweite Stimme ;). Als Teenager entdeckte ich den „Jazz and Blues“ . Ich lernte alle Jazzstandards auswendig und so bekam ich mit 17 Jahren ein Job als Sängerin in einem Jazztrio. Jeden Mittwochabend sang ich mit der Band in einem Hotel in der Kleinstadt nebenan. Als ich dann aber zum wiederholten male geärgert wurde von dem Saxofonisten, der nie wollte, dass ich einen Anfangston bekam, und ich deshalb öfter in einer falschen Tonart anfing, reichte es mir. Ich zog noch auf der Bühne mein, vom Hotel geliehenes Kleid aus und ging. Am Ausgang stand ein Mann, der mich angrinste und sagte: „Mädel, du gefällst mir! Wenn du Zeit hast, kommst du Freitag zu uns. Wir spielen mit der Bluesband um die Ecke und können eine Sängerin wie dich gut brauchen!“ Tja, und so begann meine Karriere als Bluessängerin. Ein gutes Jahr später zog ich nach Berlin …